Der Ausbruch des Ersten Weltkriegs vor 100 Jahren findet seit einiger Zeit ein breites Echo in den Medien. Den neusten Erkenntnisse und Ansichten der Historiker begegnet Christa Pöppelmann
mit einem journalistischen Ansatz, der in erster Linie die Eskalation des Konfliktes verständlich machen will. In einer gut lesbaren Chronologie stellt sie den politischen Ereignissen gegenüber,
was Presse und Öffentlichkeit davon wußten. Denn damals wie heute wurde dreist gelogen, um Menschen irrezuführen und in einen Krieg zu schicken.
Dieses Buch spürt weniger der Frage nach "Wer war schuld" sondern vielmehr der Tatsache, wie verquer die Verantwortlichen damals dachten und wie überfordert sie mit der Situation waren -
vor allem in Berlin, dem Dreh- und Angelpunkt der Krise. Wie konnte es zu diesem Missmanagment mit eklatanten Fehleinschätzungen kommen? Wie zu der befremdlichen Kriegsbegeisterung und dem
Irrglauben an die deutsche Unschuld, die Hitler später den Boden bereitete? Hier setzt das Buch andere Schwerpunkte als Christopher Clarks "Schlafwandler".
Je mehr man die damalige Eigen-Dynamik im Detail betrachtet, umso mehr fallen einem die Parallelen auf zur heutigen Politik, zur entfesselten Wirtschaft, vielleicht sogar zum eigenen Job. Die
Phänomene, die in der Julikrise wirkten, sind lange noch nicht ausgestorben.
Christa Pöppelmann: Juli 1914 - Ein Lesebuch
324 S., Hardcover/Halbleinen,
Clemens Scheel Verlag, Berlin 2013
ISBN 978-3-9804198-6-4
Preis: 19,95 €
inkl. MwSt + Versand innerhalb Deutschlands
(bei Auslandsversand 23,95 € bzw. 25,95 €)
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